Seit vergangenen Donnerstag sind alle Hotels auf Mallorca geschlossen. 13 Hotelbesitzer machten aus ihrer Not eine Tugend: Sie spendeten an der bei deutschen Urlaubern beliebten Playa de Palma insgesamt drei Tonnen verderbliche Lebensmittel an Hilfsorganisationen. Auch Hygieneartikel wie das dieser Tage schwer gefragte Toilettenpapier waren dabei. Der mallorquinische Hotelverband FEHM zeigte sich ebenfalls solidarisch und spendete Handschuhe, Mundschutzmasken, Reinigungsalkohol und Duschhauben an Krankenhäuser.

Geöffnet ist neben sechs Unterkünften für Einsatzkräfte vom Festland derzeit nur noch ein Hotel in Palma. Das „Palma Bay“ am Kongresszentrum wurde von den Gesundheitsbehörden zu einem Ausweichkrankenhaus umgerüstet. Sollten die Kapazitäten in den Krankenhäusern Mallorcas nicht ausreichen, könnten bis zu 250 leicht erkrankte Patienten nun dort behandelt werden.

Derzeit sieht es nicht so aus, als würde dieser Ernstfall eintreten: Im spanienweiten Vergleich liegen die Balearen sowohl bei der Zahl der Infizierten als auch der Todesfälle am unteren Ende des Skala. 33 Tote, 958 Erkrankte und immerhin 96 Patienten, die bereits wieder gesund sind, verzeichneten die Inseln am Sonntag. Die Zahl der Neuansteckungen ist leicht rückläufig.

Fähr- und Flugverbindungen sind auf absolutes Minimum gekürzt

Die Insellage könnte helfen, das Virus schneller unter Kontrolle zu bekommen als andernorts. Fähr- und Flugverbindungen sind auf ein absolutes Minimum gekürzt. An Palmas Flughafen, wo in der Hauptsaison die Maschinen im Minutentakt landen, gibt es derzeit noch knapp ein Dutzend Verbindungen zum Festland und nach Resteuropa.

Doch der Vorteil, sich schnell abschotten zu können, birgt auch den Nachteil, auf die Flugverbindungen angewiesen zu sein. „Wir haben gerade erst monatelang einen neuen Streckenplan ausgearbeitet, der ist jetzt hinfällig“, klagt Andreu Serra. Der Dezernatsleiter für Tourismus des Inselrates von Mallorca gibt zu, dass die unsichere Lage vieler Airlines fatale Auswirkungen auf den Inseltourismus haben kann.

(Quelle Manager Magazin)